Alisha Skye Evans

„Ich finde meinen Namen eigentlich ganz akzeptabel und meiner Meinung nach klingt er ganz... in Ordnung. Evans. Mein Nachname eben. Jeder in meiner Familie heißt so. Alisha Skye. Ich muss echt zugeben, dass ich meine Vornamen liebe. Alisha klingt so… ich weiß auch nicht, so weich und passt deswegen nicht ganz zu mir. Es bedeutet ‚Die kleine Prinzessin‘ und kommt aus dem arabischen. Meinen Zweitnamen Skye, finde ich hingegen mehr als nur schön. Die Bedeutung zu ihm ist ziemlich einfach. Himmel. Das weiß wirklich jeder. Wenn man die Bedeutungen meiner Vornamen zusammensetzt kommt etwas wie ‚Die kleine Prinzessin aus dem Himmel‘ heraus, was ich… naja eigentlich ein wenig albern finde. Meine Spitznamen habe ich hauptsächlich meinen Freunden zu verdanken, die mich schon im der Krabbelgruppe immer nur ‚Ali‘ genannt haben. Manche von ihnen nennen mich jetzt noch immer so, aber als wir älter wurden bekam ich einen neuen Spitznamen. Naja gut, was heißt Spitzname. Es ist einfach mein Zweitname mit dem ich immer häufiger angesprochen wurde. Von meinen Spitznamen habe ich bis heute noch beide beibehalten. Innerhalb meiner Familie werde ich oft liebevoll mit ‚Ali‘ gerufen.

"Mummy... Sie ist - glaube ich - der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich kann gar nicht ausdrücken wie viel sie mir bedeutet und was ich ihr alles zu verdanken habe. Schon immer war sie ein netter, freundlicher und einfach liebenswerter Mensch, der andere nicht leiden sehen kann. Was ich ebenfalls so sehr an ihr liebe, ist ihre Fröhlichkeit, ihre Kreativität und ihre unglaublich enorme Fantasie. Als und meine Schwester und ich noch kleiner waren, hat sie uns immer selbst ausgedachte Geschichten erzählt und unser ganzes Zimmer hing - jetzt noch immer - voll mit den Bildern von Fantasiewesen und Landschaften, die Mum selbst gemalt hatte. Auch als wir älter wurden hatte sie immer ein offenes Ohr und eine Schulter zum ausheulen für uns. Alles in allem liebe ich meine Mum wirklich sehr!"

Andy Wayne // 49 Jahre alt // Angestellter im Autohaus // verheiratet
"Mein Dad ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, allerdings ist er nicht der wichtigste. Ich glaube nur er allein ist daran schuld, dass ich jetzt so bin wie ich bin. Seinen Charakter hat er fast komplett auf mich übertragen und außerdem hat er mir das 'Autofreak Gen' vermacht. Ich kenne Bilder von mir, da war ich noch ganz klein und saß schon auf seinem Schoß am Steuer und habe versucht zu lenken. Jedenfalls hat er sich schon immer brennend für Karren aller Art interessiert, wusste alles über sie und hat nur zu gerne an ihnen herum geschraubt. Das hat er mir übrigens beigebracht. Ich kenne jedes Teil am Auto und weiß wie es heißt und funktioniert. Außerdem weiß ich auch ein paar Sachen, bei denen ich eigentlich froh wäre sie nicht zu wissen, wie z.B ein Auto kurzschließen... Ansonsten ist mein Daddy der totale Rocker - was er auch auf mich übertragen hat - und kann wirklich gut Gitarre und Schlagzeug spielen!"

Carry Renee Evans // 15 Jahre alt // Zwillingsschwester // Schülerin auf der Lincoln Park High // single
"Ebenso sehr wie meine Mum, liebe ich auch Carry, meine Zwillingsschwester. Da wir zweieiige Zwillinge sind sehen wir uns - zum Glück - nicht bis auf die kleinste Sommersprosse ähnlich. Auch vom Charakter her ist Carry total anders als ich. Sie ist eher ein wenig schüchtern und zurückhaltend wie eben das nette 'Girl next door'. Sie geht hier in Sugarhills ebenfalls auf die Schule, was mir recht gut gefiel, denn so war ich am Anfang nicht komplett allein neu hier. Trotz unsere großen Charakterunterschiede haben wir uns aber schon immer ziemlich gut verstanden. Gut, das ein oder andere Mal flogen schon richtig die Fetzen zwischen uns, aber was solls? Wir sind eben Geschwister!"

"Oh, ich reite schon sehr, sehr lange. Das erste Mal saß ich glaube ich mit zwei Monaten in einem Sattel, Reitstunden bekam ich schon mit drei, mein erstes Turnier gewann ich mich vier und mein erstes eigenes Pferd bekam ich mit sechs. Ich bin also definitiv kein Anfänger mehr und sehr gut ausgebildet. Ich habe das kleine, große und kombinierte Hufeisen sowie den Basispass. Auch Turniere reite ich bis Turnierklasse M."

"Meine Haare sind ziemlich lang - mir fällt keine passende Bezeichnung der Länge ein - und von einem... wie soll ich sagen, hellen aber dreckigen Blond, in das ich mir manchmal eine pinke oder magentafarbene Strähne machen lasse. Meistens lasse ich sie offen, da Zöpfe oder Hochsteckfrisuren nicht sehr gut zu meinem Gesicht passen. Kommen wir nun zu meinem Gesicht und meinem Körper. Meine Augen haben eine ganz natürliche Größe und sind schlicht grau. Ich finde die Farbe nicht sehr schön, da es ein richtiges 'Steingrau' ist. Mein Hautton ist recht hell, was ich gar nicht verstehe, da ich ja aus Phoenix komme und es dort meistens ziemlich warm ist. Wahrscheinlich liegt auch das wieder an Vererbung, da in meiner Familie soweit ich weiß alle einen hellen Hautton haben. Ich bin etwa 1,63 m groß und finde das viel zu klein! Außerdem bin ich ziemlich schlank und mir wird immer wieder gesagt, dass ich einen tollen Körper hätte. Ich kleide mich sehr lässig und ein wenig punkig. Ich stehe total auf knallige, warme und bunte Farben. Dunkle Sachen wie etwa schwarze Tops würde man in meinem Kleiderschrank nur in Kombinationen mit anderen Farben finden. Am liebsten trage ich pinkt und schwarz zusammen. Meine liebsten Kleidungsstücke sind T-Shirts mit vielen knalligen Farben, Longshirts, Kapuzenshirts, Schlabberjeans (Aber nicht zu schlabbrig) und außerdem stehe ich total auf schwarze Lederröhren. Zusätzlich findet man auf vielen meiner Outfits Totenköpfe. Von Schuhen her ziehe ich sehr gerne Chucks und Vans an, aber ich besitze auch einige Paare an High-Heels. Schmuck trage ich häufig und mal in Maßen und mal in Mengen. Ich liebe lange Ketten, viele Armbänder- oder Reifen und riesige Kreolen über alles! Ich glaube einige Leute würden mich auf den ersten Blick wahrscheinlich als ein wenig zu punkig finden. Wegen meinen häufigen knalligen Farben werde ich öfters total entgeistert angestarrt, doch das ist mir eigentlich total egal. Ich halte mich selber für selbstbewusst und trete eben auch so auf."

"Mein Charakter ist eigentlich recht leicht zu beschreiben. Da ich meine guten und schlechten Eigenschaften ja schon genannt habe, werde ich die einzelnen Punkte jetzt noch einmal beschreiben.

Ich bin selbstbewusst. Das habe mir schon sehr viele Menschen gesagt und inzwischen meine ich es sogar von mir selbst. Von Schüchternheit sieht man bei mir keine Spur. Ich kann ohne Probleme auf irgendwelche wildfremden Leute zugehen und mich mit ihnen unterhalten. Außerdem ist mir wirklich gar nichts peinlich. Ich könnte mich auf irgendeinen öffentlichen Platz stellen und einfach laut drauf los singen und es wäre mir egal was die anderen denken, Hauptsache ich habe meinen Spaß dabei!
Ich bin ziemlich offen und erzähle jedem, der mir gerade über den Weg läuft - den ich halbwechs kenne - von meinen Problemen, Sorgen und Ängsten. Das hat schon einige Leute beeindruckt, allerdings schreckt es auch einige ab, da sie es manchmal ein wenig seltsam finden, dass ich sie so viel an meinem Privatleben teilnehmen lasse.
Jaaah, ich bin ein kleines Bisschen durchgeknallt und verrückt, was so viel heißt, dass ich immer auf die dümmsten, bescheuertsten, aber auch witzigsten Ideen komme und darauf bin ich stolz! Schon manche unorganisierte Geburtstagsfeier oder Party habe ich mit ein paar sehr guten Freunden wieder aufgepeppt und die Leute in Stimmung gebracht!
Kritik macht mir nichts aus. Das stimmt allerdings. Schon oft haben mich Menschen wegen meiner oftmals übertriebenen fröhlich- und Offenheit kritisiert und inzwischen habe ich gelernt damit zu leben. Ich höre jedes Mal immer nur die gleiche Kritik und ich bin gerade so weit, dass es mir total egal ist, was andere Leute über mich denken.
Ohhh ja, ich bin durchaus temperamentvoll. Wenn ich mal einen meiner - eher seltenen - schlechten Tage habe und ich richtig mies gelaunt bin, dann kann ich beim kleinsten falschen Wort total die Kontrolle über mich verlieren und brülle nur noch herum. Wenn ich allerdings gut gelaunt bin, passieren mir solche Ausrutscher sehr selten, wenn überhaupt.
Ja, als ehrgeizig kann man mich wohl auch bezeichnen. Ich strebe nach guten Noten und Erfolgen überall, aber leider gelingt es mir sehr häufig nicht, das gewünschte tolle Ergebnis oder eine gute Note zu erhalten. Dann werde ich häufig wieder richtig biestig.
Kreativ. Und wie kreativ ich bin. Schon als kleines Kind war meine Lieblingsbeschäftigung: Malen, malen, malen. Gut, das machen wahrscheinlich alle kleinen Kinder, aber bei mir hörte es gar nicht mehr auf. Als ich acht Jahre alt war begann ich richtig zu zeichnen und Bilder auf richtigen Staffeleien zu malen, die sogar richtig gut aussahen. Auch das ein oder andere Kleidungsstück habe ich mir schon selbst entworfen und dann geschneidert!

Ich nehme kein Blatt vor den Mund. Damit habe ich schon sooo vielen Menschen eins ausgewischt oder sie sogar zutiefst verletzt. Das ist mir aber relativ egal. Ich hasse Unehrlichkeiten eben und bin deshalb immer ehrlich zu allen.
An Vorgaben halte ich mich häufig nicht... Ja, das stimmt schon, aber zu meiner Verteidigung habe ich zu sagen, dass die Sachen die ich anstatt der Vorgaben mache, schon recht oft besser geworden sind...
Ein kleiner (Eher großer) Dickkopf bin ich. Immer muss ich mit dem Kopf durch die Wand und immer will ich unbedingt das bekommen, was ich mir so sehr wünsche. Das ist ähnlich mit der Ehrgeizigkeit. Wenn ich das was ich haben will dann bekommen habe, bin ich total fröhlich, nett und einfach ganz normal. Sollte ich aber etwas nicht bekommen, bin ich mindesten für den Rest des Tages mürrisch drauf und kaum ansprechbar.
Immer Recht haben muss ich auch. Wenn ich der Meinung bin, dass z.B der Lehrer etwas Falsches erzählt, dass denke ich erst gar nicht daran mich zu melden, sondern quatsche einfach laut in die Klasse und diskutiere so lange mit dem Lehrer bis ich kapiert habe, dass ich wohl doch Unrecht hatte, bis der Lehrer einsieht, dass er Blödsinn erzählt hat, oder bis der Lehrer genervt aufgibt und sagt, dass ich ein totaler Besserwisser wäre.
Ich muss immer das letzte Wort haben. Was soll ich dazu schon groß erzählen? Es ist eben so. Wenn eine Diskussion eigentlich abgeschlossen ist, muss ich immer noch meine Meinung hinten dran hängen, oder irgendeinen Kommentar loslassen.
Jaaah, mit der Pünktlichkeit hab ich es nicht so. Wenn ich irgendeine Verabredung habe, sei es mit Freundinnen oder mit meinem Schwarm, dann vergesse ich immer total die Zeit, stehe Stundenlang vor meinem Kleiderschrank und dem Spiegel und komme immer, wirklich jedes Mal mindestens fünfzehn Minuten zu spät.
Chaotisch. Nun ja, ich bin eben nicht so der Ordnungsmensch, der nach dem Gebrauch immer alles gleich sofort wieder wegräumt. Außerdem verschlampe ich sehr oft Sachen, finde sie aber - meistens- nach gründlichem Durchwühlen in meinem Durcheinander wieder."

"Mein Leben begann am 16.8.1994 um ganz genau 6.23 am Morgen. Die Sonne ihre ersten Strahlen, die in das Zimmer meiner Mum im Krankenhaus fielen und deuteten darauf hin, dass es ein wunderschöner Sommertag werden würde. Meine Zwillingsschwester Carry kam nur zehn Minuten nach mir auf die Welt. Unsere Eltern waren überglücklich Zwillinge bekommen zu haben, da sie sich das so sehr gewünscht hatten.
Meine Zeit als Baby und Kleinkind verlief zum Großteil unproblematisch und er würde zu lange dauern sie jetzt komplett aufzuschreiben.
Zwei große Ereignise waren aber einmal als ich drei Monate alt war, einmal als ich drei Jahre alt war und einmal als ich fünf Jahre alt war. Mit drei Monaten saß ich das erste Mal auf einem Pferd bei meinem Großvater und war sofort hin und weg. Von diesem Tag an wollte ich täglich zu Opa und seinen wiehernden Vierbeinern. Als ich drei Jahre alt war, saß ich inzwischen so oft auf einem Pferd, dass meine Eltern meinten, mich in eine Reitschule schicken zu können. Die Reitlehrerin war sooo misstrauisch als sie hörte, dass sie eine dreijährige unterrichten soll! Als ich dann allerdings meine erste Reitstunde hatte bekamen sie und die anderen in meiner Gruppe den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Ich konnte von der ersten Sekunde die ich in einem richtigen Sattel saß reiten! Sogar besser wie andere Schüler, die schon Jahre dabei waren! Ein Jahr ritt ich in der Abteilung und zum Schluss sogar meistens an der Tete! Meine Reitlehrerin hatte zu meinen Eltern gesagt, dass sie noch nie ein vierjähriges Mädchen so gut reiten hat sehen und dass ich das reinste Naturtalent sei. Mit vier Jahren wurde ich aus der Abteilung herausgenommen und begann mit dem Springen. Auch das beherrschte ich nach einem Jahr geradezu perfekt! Der Hof auf dem ich ritt hatte in diesem Jahr ein großes Reitturnier geplant, bei dem ich mich unbedingt anmelden wollte. Die Richter aber hatten gesagt, dass ich dafür noch zu klein wäre. Ich weiß noch wie ich mich damals aufgeregt habe! So lange habe ich gequängelt uuund gebettelt bis die Richter mir genervt eine Chance gaben. Ich starte im 'Einfachen Reiterwettbewerb', 'E-Dressur' und im 'E-Springen'. Die Leute die mir zugeschaut haben, konnten ihren Augen wahrscheinlich kaum trauen als ich in allen drei Disziplinen den ersten Platz holte! Nachdem ich mein erstes Turnie gewonnen hatte meinten meine Eltern, dass es an der Zeit wäre ein eigenes Pferd für mich anzuschaffen. Leicht gesagt! Wir brauchten noch fast ein komplettes Jahr um das perfekte Pferd für mich zu finden und das ganze Zubehört zu kaufen, doch an meinem sechsten Geburtstag war es soweit! Ich bekam mein erstes eigenes Pferd!
Ich wurde eingeschult und wurde fast augenblicklich zur Musterschülerin. Ich brachte eigentlich immer sehr gute Noten mit nach Hause und meine Eltern waren sehr stolz auf mich gewesen. Freunde hatte ich natürlich auch. Einen ganzen Haufen sogar, denn obwohl ich oft als Streber bezeichnet wurde, war ich trotzdem ziemlich beliebt.
Mit zwölf Jahren kam ich auf eine High-School und bekam im gleichen Jahr ein neues Pferd, da mein erstes zu klein für mich wurde. Es war ein schreklicher Schmerz, mich von meinem Welsh-Pony Winnie zu trennen. Noch einige weitere Turniere hatte ich mit ihm gewonnen und jetzt sollte er einfach so weg! Den Kummer hatte ich aber schnell wieder vergessen als mein neues Pferd da war. Eine Falb-DRP Stute namens Fina war es gewesen und in sie war ich vom ersten Augenblick so vernarrt gewesen wie in Winnie. Fast jeden Tag verbrachte ich bei ihr im Stall, putzte sie, erzählte ihr Geschichten oder kuschelte mich einfach nur an sie. Ich wusste mit zwölf Jahren schon so viel, dass mir keine mehr irgendwo helfen musste. Ich konnte alles allein und stellte mir für mich und Fina einen Trainingsplan zusammen. Ich wollte aufsteigen, besser und bekannter werden und nicht immer nur auf kleinen Hofturnieren starten! Fina und ich trainierten fleißig und fuhren bald auf Turniere außerhalb der Stadt. Nun gewann ich nicht mehr allzu oft, holte aber dennoch meistens Schleiden.
Auf der High-School meine Freunde einmal komplett aus. Allerdings waren meine neuen Freunde die falschen Freunde, wie meine Eltern sagten. Wir verbrachten fast jeden Nachmittag zusammen, worunter meine Noten ein wenig zu leiden begannen. Schon nach nicht allzu langer Zeit hatte sich zwischen mir und einem anderen Mädchen eine ziemlich enge Freundschaft aufgebaut. Sie hieß Emma und ich liebte sie so sehr wie eine Schwester. Als wir dreizehn waren erzählte sie mir, dass sie und die Anderen, nachts manchmal zusammen in irgendwelche Clubs gingen, in sie eigentlich noch gar nicht rein durften. Ich fand das total cool und schon in der nächsten Nacht takelte ich mich ordentlich auf und kletterte durch eines meiner Zimmerfenster nach Draußen. Ab da war ich fast jede Nacht auf und davon und kam immer sehr spät und teilweise auch total betrunken wieder nach Hause. Darunter litten meine Noten noch mehr und als ich irgendwann vier Noten abgerutscht war, fragten meine Eltern mich was das denn sollte. Sie waren so enttäuscht von mir, dass sie mich vier Tage in der Woche zum Nachhilfeunterricht schickten und ich kaum noch Zeit für mein Pony, Freunde oder irgendetwas anderes hatte. Doch von der Lincoln Park High bekam ich trotzdem etwas mit. Es war eine Reportage in den Nachrichten, die über die Schule und den Ort berichteten und sofort war ich hin und weg. Ich wollte unbedingt nach Californien, diese Schule besuchen, aber wegen der finanziellen Lage meiner Eltern war das unmöglich.
Kurz nach meinem vierzehnten Geburtstag hatte die Liebe mich dann zum ersten Mal gewaltig erwischt und ich hatte meinen ersten Freund. Tyler war sein Name und er hatte für mich alles nur noch komplizierter gemacht. Mich um Schule, Freunde, Pferd und Freund zu kümmer war immer der pure Stress und ab und zu schwänzte ich Nachhilfe einfach. Dann traf ich mich mit Tyler und wir kamen uns oft gefährlich nahe. Doch zum Glück wusste ich immer wann Schluss war. Unsere kleine Lovestory dauerte genau Ein und ein Halbes Jahr. Es war tiefster Winter - obwohl man das in Phoenix nicht so sehr merkte - als er auf die dümmste Weise die es gibt mit mir Schluss machte. Mein Handy bimmelte und als ich die Nachricht gelesen hatte war ich so wütend wie noch nie zuvor in meinem Leben. Alles was er geschrieben hatte war: "Sry, aber ich hab ne' Neue. Tut mir leid. Tyler". Für die nächsten drei Monate war ich kaum ansprechbar, aß nichts, vernachlässigte mein Pony und heulte fast den ganzen Tag nur herum. Doch dann kam der Tag an dem Emma bei mir war und mir sagte: "Vergiss diesen Arsch doch einfach! Willst du ihm denn noch ewig hinterher trauern?" Und meine Antwort war ganz einfach: "Nein." Ich sagte einfach 'nein' und dann... dann war alles vorbei. Von Sekunde zu Sekunde verspürte ich keinen Liebeskummer mehr und das Verlangen seine Stimme endlich wieder einmal zu hören war mit einem Mal weg, als hätte es jemand aus meinem Kopf ausradiert oder gelöscht.
Doch der wirklich wichtige Tag kam noch. Es war ein hübscher Tag im Dezember, ich war bereits im Sommer fünfzehn geworden, ritt weiterhin erfolgreich Turniere als plötzlich meine Lieblingstante Meridith vor der Tür stand. Sie hatte mich schon oft von der Lincoln Park High schwärmen hören und schlug meinen Eltern vor mich dort hin zu schicken, aber sie würde die Kosten übernehmen. Meine Eltern fanden die Idee sehr schön und waren froh mir meinen größten Wunsch erfüllen zu können. Allerdings waren sie - und ich auch - überrascht über das große Vermögen, das meine Tante besaß. Tja und nur einen Monat später saß ich in unserem Wagen auf dem Weg hierher. Zwar war es schwer gewesen meine ganzen Freunde zurücklassen zu müssen, aber ich war mir sicher, dass ich in Californien neue finden würde. In der Zwischenzeit hatte ich noch einmal ein neues Pferd bekommen, für das meine Eltern ihre gesammten Ersparnisse ausgegeben hatten. Fina war ebenfalls zu klein und auch zu alt geworden und dieses Mal war der Trennungsschmerz noch schlimmer. Ich konnte sie einfach nicht hergeben und so kaufte der Hof uns sie ab und stellte sie in ihre Box zurück. Das hatte mich so glücklich gemacht! Ab und zu lege ich ihr immer noch einmal ihre alte Trense an, setze mich auf ihren sattellosen Rücken und reite mit ihr über die Felder. Fina ist das bisher wichtigste Pferd in meiner Laufbahn gewesen, glaube ich. Jedenfalls bekam ich nach erneuter langer Suche mein drittes Pferd. Dieses Mal wurde es eine schicke Fjordpferd-Stute, Stockmaß 1,52m mit Namen 'Pina Colada'. Ich liebte diesen Namen von Anfang an, genauso wie das Pferd. Zeit um mit ihr Turniere zu reiten blieb mir leider nicht, denn im nächsten Monat schon war ich mitsamt Pferdanhänger auf dem Weg nach Californien."

"Pina Colada ist eine verschmuste und verspielte Stute. Sie liebt es wenn ich mich neben sie ins Heu lege, mich an sie heran kuschle und ihr irgendwelche Geschichten ins Ohr flüstere. Es ist manchmal so als ob sie mir zuhört und mich versteht. Sie schnaubt und wiehert dann manchmal leise. Allerdings kann sie manchmal auch ein bisschen verfressen sein. An manchen Tagen schnuppert sie mich ab, wittert das Pferdmüsli, das ihr ihr mitgebracht habe, zieht die Packung aus meiner Tasche und frisst gleich alles auf einmal auf! Im Umgang mit anderen Pferden ist Pina oft verspielt und legt sich mit niemandem an. Falls es sein muss kann sie aber auch das ein oder andere Mal ein wenig biestig werden, wenn ihr jemand wehgetan hat oder sie überfordert. Auch bei kleinen Kindern tickt sie schon einmal aus, da sie es nervig findet die kleinen die ganze Zeit um sich herum zu haben. Unter dem Sattel geht sie wie flüssige Butter. Ihre Schritte sind nichtb zu groß und auch nicht zu klein und ihr Trab und ihr Galopp sind schön auszusitzen. Ihr Gang ist unglaublich weich und bequem. Sie nimmt das Gebiss immer sehr schnell an und lässt sich gut stellen. Wenn ich im Sattel sitze reagiert sie auf die winzigste Hilfe, die ich ihr gebe und manchmal kommt es mir so vor als würde sie meine Gedanken lesen. Wenn sich jedoch jemand anderes auf sie setzt reagiert sie meist zu spät oder erst gar nicht. Sie hört nur auf mich! Wir sind ein eingespieltes Team!"